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"Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert"

Nicht wegschauen!

Nicht wegschauen!

Depressionen: Wenn das Tier nicht mehr versorgt werden kann

 

Marktkorb Fulda - 20.12.2009

 

 

Fulda. In der letzten Zeit melden sich bei dem gemeinnützigen Verein Verantwortung Leben e.V. vermehrt Tierhalter, die sich nicht mehr in der Lage sehen, ihr Haustier adäquat zu versorgen.

Neben finanziellen Problemen werden psychische Erkrankungen relativ häufig als Ursache genannt. Depressionen sind eine in unserer Gesellschaft weit verbreitete Erkrankung, von der schätzungsweise vier Millionen Deutsche betroffen sind. Gerade mit Beginn der Wintermonate, wenn es weniger Tageslicht gibt und die Temperaturen draußen ungemütlich werden, nimmt die Erkrankungshäufigkeit zu. Das bleibt oftmals nicht ohne Auswirkungen für die Angehörigen der Erkrankten.

Bei Alleinstehenden mit sehr schweren Depressionen betrifft es aber auch die im Haushalt lebenden Tiere. Sei es, dass der Kranke für längere Zeit stationär versorgt werden muss und die Haustiere deshalb vorübergehend woanders untergebracht werden müssen oder, dass der Kranke ohne ausreichende Hilfe die Versorgung nicht mehr im Griff hat. Dann leiden auch die Tiere!  

Bei schweren, unbehandelten Depressionen kann bereits jede kleine Alltagstätigkeit als nicht zu bewältigende Belastung empfunden werden. Der Spaziergang mit dem Hund, die Fahrt zum Einkaufen oder zum Tierarzt, ja sogar das Leeren der Katzentoilette oder das Bereitstellen von Nahrung kann als Überforderung empfunden werden und unterbleiben.

Klar, dass die erkrankten Menschen Hilfe benötigen. Aber auch die Situation der Haustiere darf nicht aus dem Blick geraten. Deshalb bittet der Verein Menschen, die Kenntnis von Fällen mit einer entsprechenden Problematik haben, nicht wegzuschauen, sondern Hilfe anzubieten. 

(Marktkorb Fulda, Gudrun Küstermann)