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"Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert"

Zwei wie Pech und Schwefel

Zwei wie Pech und Schwefel

Dass in dem Haus im Ortskern von Hainzell Tierfreunde wohnen, ist nicht zu übersehen. Auf dem Weg zur Haustür fällt als erstes die Katzenklappe auf, die den Stubentigern Tag und Nacht Bewegungsfreiheit garantiert. Und auf die herzliche Begrüßung von Silke Gramatzki-Wieczorek folgt sogleich die Inspizierung durch drei Hunde und sämtliche Katzen. Ein Tierfreund war ich schon immer, aber so wirklich hat alles angefangen, nachdem ich meinen jetzigen Hund Monto völlig verlassen vor dem Herz-Jesu-Krankenhaus gefunden hatte – das war vor zwölf Jahren“, erklärt die 42-Jährige, die Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Vereins Verantwortung Leben ist. Der Verein setzt sich für den Tierschutz und die Sensibilisierung der Menschen im Umgang mit den Tieren ein. Nach längerem Suchen fand sie den Hundebesitzer, der betrunken war und in ihrem Beisein seinen anderen Hund schlug. Schon damals musste sie feststellen, wie eng die Schicksale der Tiere mit denen ihrer Herrchen verbunden sind. Diesem Mann wollte sie den Welpen nicht mehr anvertrauen und kaufte ihm Monto ab. Noch heute sind Hund und Frauchen wie Pech und Schwefel.

 

Fuldaer Zeitung  - 08.03.2008

Zwei wie Pech und Schwefel

 

Dass in dem Haus im Ortskern von Hainzell Tierfreunde wohnen, ist nicht zu übersehen. Auf dem Weg zur Haustür fällt als erstes die Katzenklappe auf, die den Stubentigern Tag und Nacht Bewegungsfreiheit garantiert. Und auf die herzliche Begrüßung von Silke Gramatzki-Wieczorek folgt sogleich die Inspizierung durch drei Hunde und sämtliche Katzen. Ein Tierfreund war ich schon immer, aber so wirklich hat alles angefangen, nachdem ich meinen jetzigen Hund Monto völlig verlassen vor dem Herz-Jesu-Krankenhaus gefunden hatte – das war vor zwölf Jahren“, erklärt die 42-Jährige, die Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Vereins Verantwortung Leben ist. Der Verein setzt sich für den Tierschutz und die Sensibilisierung der Menschen im Umgang mit den Tieren ein. Nach längerem Suchen fand sie den Hundebesitzer, der betrunken war und in ihrem Beisein seinen anderen Hund schlug. Schon damals musste sie feststellen, wie eng die Schicksale der Tiere mit denen ihrer Herrchen verbunden sind. Diesem Mann wollte sie den Welpen nicht mehr anvertrauen und kaufte ihm Monto ab. Noch heute sind Hund und Frauchen wie Pech und Schwefel. Geprägt hat sie auch die Zeit, als sie auf einem Bauernhof lebte. Dreimal pro Jahr wurden dort die Kätzchen umgebracht. Silke Gramatzki-Wieczorek bot an, die Kosten für die Kastrationen zu übernehmen. Als sie vor einiger Zeit schwer krank wurde, fragte sie sich nach dem Sinn des Lebens. Und nachdem sie wieder völlig gesund wurde, wollte sie „etwas Sinnvolles tun“ und engagierte sich vermehrt für den Tierschutz. Vier Jahre lang zog sie von Bauernhof zu Bauernhof und versuchte, die Landwirte zu überzeugen, ihre Katzen kastrieren zu lassen – oft mit Erfolg.

 

Über 300 Tiere vermittelt

 

Vor drei Jahren bot ihr Sonja Neidhardt Hilfe an, und nachdem sich einige Kunden, denen Gramatzki-Wieczorek Tiere vermittelt hatte, entschlossen hatten, einen Verein zu gründen, gab es kein Zurück mehr. „Ich hatte mich immer davor gesträubt, da ich dieses ganze Verwaltungszeug nicht kann“, erklärt sie. Darum kümmert sich heute die Vorsitzende Sonja Neidhardt. „Ich bin froh, dass wir 2006 diesen Schritt gewagt haben, denn mit einem Verein können wir viel mehr Tieren helfen“, sagt sie rückblickend. Der Verein hat sich als Ziel gesetzt, vor allen „den vergessenen Tieren zu helfen, in die keiner etwas investieren möchte“. So nimmt man angefahrene Katzen, verwaiste Hunde, vernachlässigte Kaninchen in Obhut und rettet Pferde vor dem Schlachter. Wichtig sind für die Mitglieder auch die Tierbesitzer, die mit ihren Vierbeinern nicht angemessen umgehen, und diejenigen, denen sie einen letzten Wunsch erfüllen können. „Ich sollte eine Pflegestelle für einen Hund finden, dessen Frauchen ins Krankenhaus musste. Nun wird sie wahrscheinlich nie mehr zurückkehren, und ihr Wunsch ist es, ihren Hund gut versorgt zu wissen“, berichtet die Tierschützerin. Solche Schicksale motivieren sie, immer weiter zu machen. Der Verein kann auf viele Erfolge zurückschauen – es wurden über 300 Tiere vermittelt, 400 Kastrationen durchgeführt und etliche Leben gerettet. „Ich bin sehr zufrieden; eine Katze haben wir nach durchschnittlich vier Wochen vermittelt“, resümiert Silke Gramatzki-Wieczorek. Möglich wäre das alles nicht ohne die Unterstützung durch die 140 Mitglieder und die neun Pflegestellen. Auch einige Tierärzte kommen dem Verein mit Tierschutzpreisen entgegen. Der Einsatz für die Tiere ist für sie selbstverständlich, denn sie handelt nach dem Grundsatz „Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert“.

Der Verein Verantwortung Leben wurde 2006 gegründet und setzt sich für Tierschutz und die Sensibilisierung von Menschen im Umgang mit Tieren ein. Die Vorsitzenden des Vereins, Sonja Neidhardt, Silke Gramatzki-Wieczorek und ihr Mann Joachim Wieczorek hoffen auf weitere Helfer.

 

Spenden können Sie an die Kontonummer 3 719 502, BLZ 530 620 35 an der Raiffeisenbank Großenlüder. Informationen gibt es unter Telefon (01 73) 65 43 21 0 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie im Internet. www.verantwortung-leben.de