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"Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert"

Tierquäler unterwegs - Polizei bittet um Mithilfe

"Tierquäler unterwegs - Polizei bittet um Mithilfe

Simba – Aua!“ Was die Eineinhalbjährige Lea in  ihrer kindlichen Sprache mit einem  mitleidigen und durchaus schon verständnisvollen Unterton ausdrücken will ist – gelinde gesagt – eine ziemliche Sauerei: Im Poppenhausener Ortsteil Rabenest treibt ein Tierquäler sein Unwesen. Opfer des Katzenhassers: Kater „Simba“ der Familie Kirsch.   Auf den hat der Unhold nämlich mit einem Luftgewehr geschossen. Gleich dreimal – und mit einer besonders hinterhältigen Munition noch dazu.

Fulda Aktuell - 07.10.2007

 

Simba – Aua!“ Was die Eineinhalbjährige Lea in  ihrer kindlichen Sprache mit einem  mitleidigen und durchaus schon verständnisvollen Unterton ausdrücken will ist – gelinde gesagt – eine ziemliche Sauerei: Im Poppenhausener Ortsteil Rabenest treibt ein Tierquäler sein Unwesen. Opfer des Katzenhassers: Kater „Simba“ der Familie Kirsch.   Auf den hat der Unhold nämlich mit einem Luftgewehr geschossen. Gleich dreimal – und mit einer besonders hinterhältigen Munition noch dazu.

So genannte „Diabolos“, teuflisch spitze Geschosse, bohrten sich in den Körper des rot-weiß getigerten Katers.  Die trägt er immer noch in sich, wie auf dem Röntgenbild eines Tierarztes deutlich zu erkennen ist. Zwei Kugeln im Bauchraum und Rücken, die wohl schon älteren Datums sind, dazu eine „frische“ Einschuss-Stelle im Becken.  Das Tier leidet unter erheblichen Schmerzen, humpelt, zieht den einen Hinterlauf nach. Ein Herausoperieren der Geschosse wäre wohl aber noch schmerzhafter. Wer weiß, ob „Simba“ den Eingriff überleben würde.

Karina und Marco Kirsch, Eltern der kleinen Lea, sind erbost. „Was muss das für ein Mensch sein, der solche Sachen macht?“ Das junge Ehepaar sorgt sich dabei nicht nur um seine Katze: „Wir mögen uns gar nicht ausmalen, was alles passieren könnte, wenn Lea beim Spielen mit Simba im Freien in die Schusslinie geraten könnte.“

Deshalb bleiben Katze und Kind vorerst mal im Haus, gut beaufsichtigt von Eltern und Großeltern. Die haben zudem in der Umgebung von Poppenhausen und Gersfeld eine große Flugblattkampagne gestartet, loben in Flyern und Plakatanschlägen in Supermärkten, Eisdielen sowie an Scheunentoren und Anschlagswänden eine Belohnung in Höhe von 400 Euro für Hinweise auf den Übeltäter aus. Über dessen Identität sie freilich nur Mutmaßungen anstellen können: „Es muss jemand aus der Gegend sein. Hier haben viele Leute Luftdruckwaffen. Aber was bringen uns schon Spekulationen weiter, einen konkreten Verdacht haben wir nicht.“ Nachbarn sprechen die Kirschs an,  bieten Hilfe und Unterstützung. Eine Bekannte hat am Telefon geweint und gesagt: „Das ist ja ganz schlimm.“ Mittlerweile ist fast das ganze Dorf sensibilisiert – „und das ist ja auch Sinn der Sache“, sagt Marco Kirsch. „Dass so etwas nicht mehr vorkommt. Dass nicht allein unsere, sondern auch andere Katzen geschützt werden.“ Denn die Dunkelziffer dürfte höher liegen. „Wann kommt es denn schon mal vor, dass eine Katze auf Schuss-Projektile geröntgt wird ...“

Eventuell gibt es sogar noch einen weiteren, vergleichbaren  Fall in Abstroda. Dort hat ein fast identisch rot-weiß-getigerter Kater unter ähnlichen Symptomen gelitten. Auch hier vermuteten die Katzenbesitzer eine Schussverletzung, was allerdings durch den Tierarzt und ein Röntgenbild nicht eindeutig bestätigt werden konnte. Möglicherweise sind die Geschosse „von selbst herausgeeitert“, wie die Tierhalter glauben.

 


Auch die Polizei ruft zu Hinweisen auf, um möglichen weiteren Katzen erhebliche Schmerzen und Leiden zu ersparen. Wer den Tierquäler bei seinem schändlichen Tun unter Umständen beobachtet hat, der meldet sich bitte bei der Polizeistation in Hilders unter der Telefonnummer 06681/ 96 120 oder auch bei Familie Kirsch unter Telefon 06658/ 917 999.