Am 16. März ist unser Lutz gestorben. Nach einem letzten glücklichen Jahr, das er noch hatte.
Opi Lutz war mit 17 Jahren im Tierheim abgegeben worden, weil sein Halter gestorben war. Silke rettete den armen, traurigen, in sich gekehrten Kerl, den keiner mehr wollte. Kerstin nahm ihn auf und gab ihm wieder Vertrauen ins Leben.
Dann konnte er in sein Für-immer-Zuhause umziehen. Anfangs war es schwer für ihn. Er traute sich kaum aus seinem Versteck unterm Bett. Er wagte es nicht, jemandem in die Augen zu schauen. Doch dann meisterte er auf bewundernswerte Weise, noch einmal ein neues Leben zu beginnen. Von Woche zu Woche wurde es schöner. Barbara versuchte, ihm jeden Wunsch von seinen lieben Augen abzulesen. Morgens nach mehrfachem ausgiebigem Frühstück verschwand er unter seiner geliebten blauen Wolldecke auf dem Sofa. Später schnupperte er durch den Dachgarten. Abends wurde gespielt, geschnurrt, gekuschelt. Und natürlich gegessen. Nachts weckte er Barbara mit zarter Pfote auf der Wange, um weiteres Essen zu bekommen. Nachdem er mal Vertrauen gefasst hatte, war er gesprächig. Er sagte auf die netteste Weise, was er wollte. Und er machte die süßesten kleinen Wohllaute, wenn man ihm, was er besonders liebte, den Rücken kraulte.
Irgendwann aber kam das Unausweichliche. Seine Nierenwerte kippten. Plötzlich ging es ihm nicht mehr gut. Diese Zeit aber war denkbar kurz. Auf seiner blauen Wolldecke, liebevoll gehalten, wurde er von der Tierärztin sanft auf die Reise geschickt. Und ließ weinende Menschen zurück.
Lutz, ich bin Dir unendlich dankbar, dass Du mich angenommen hast. Du wurdest jeden Tag, jeden Moment bei uns geliebt und Du wirst immer in unseren Herzen geborgen sein. Danke für Dein Dasein auf dieser Welt. Es tut so gut, dass jemand so Liebes auf dieser Welt war.