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"Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert"

Ausgesetzt, weil Herrchen Sonne tankt

Ausgesetzt, weil Herrchen Sonne tankt

Wenn der Vierbeiner den Urlaub stört / Auch Tiere leiden unter der Hitze

 

Fuldaer Zeitung - 08.07.2010

Endlich Urlaub. Also nix wie in den Flieger Richtung Sonne, Strand und Meer. Aber was wird aus dem Haustier?

Tierschützern bietet sich in jedem Jahr während der Urlaubszeit ein ähnliches Bild: festgebundene Vierbeiner an öffentlichen Plätzen oder im Wald. Sie werden ausgesetzt, weil Herrchen oder Frauchen auf einer Urlaubsinsel Sonne tanken.

Auch in der Region hat der Tierschutzverein „Verantwortung Leben“ während der Ferienzeit alle Hände voll zu tun, bestätigt die Vorsitzende Silke Gramatzki-Wieczorek. Lediglich im Altkreis Hünfeld ist bisher noch kein ausgesetztes Tier gefunden worden. „Aber die Freien haben ja gerade erst angefangen“, sagt Renate Beutler vom Hünfelder Tierschutzverein.

„Es ist immer leicht, ein Tier zu kaufen. Wenn es dann aber unbequem wird, stellen sich viele Besitzer nicht ihrer Verantwortung und setzen es aus“, weiß Gramatzki-Wieczorek aus Erfahrung. Dabei könnten Besitzer ihre Tiere während des Urlaubs in Pensionen unterbringen. „Wer jedoch keinen Ausweg sieht, der soll sich bei unserem oder bei einem Tierarzt melden...“, erklärt Gramatzki-Wieczorek.

Katzen könne man während des Urlaubs auch alleine in der Wohnung lassen – vorausgesetzt sie sind zu zweit und jemand füttert sie, berichtet Beutler. Auch wenn die Vierbeiner mit im Urlaub sind, ist Fachwissen gefragt: Bei Temperaturen über der 30-Grad-Marke – wie sie auch in der Region am Wochenende wieder erwartet werden – müssen die Tiere vor allem viel trinken. „Katzen, Hunde und Kaninchen schwitzen nicht wie Menschen, sie hecheln nur“, erklärt Beutler: „Wenn also ein Hund hechelt, ist das ein Alarmzeichen und wenn die Zunge rot bis lila gefärbt ist, wird es gefährlich für das Tier. Ein Kollaps kann dann sehr schnell zum Tod führen“, sagt Beutler. Genügend Sonnenschutz sei deshalb wichtig. Vor allem, weil sich Hunde auch leicht die Pfoten verbrennen könnten.

(Fuldaer Zeitung, Katharina Ruppel)